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Von Scharteucke und anderen Wundern

Malerisch ist der Elbe-Havel-Winkel nahe Genthin, Jerichow und Tangermünde. Fontane beschrieb das Land. Doch die Menschen ziehen weg, der Arbeit und intakten Strukturen nach. Auch Kirchen werden aufgegeben, wenn nicht hier und dort Zukunftsstifter kämen.

Da ist die zauberhafte Dorfkirche St. Annen, ein bezaubernder Fachwerkbau aus der Zeit um 1746 in Scharteuke. Dafür lag 1989 bereits die Abrissgenehmigung vor. 1990 brachten Nachfahren der einst dort ansässigen Familie von Tresckow (einer der Vorfahren gehörte zum militärischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus) zunächst eine Vision mit im Gepäck, später Tatkraft und finanzielle Mittel. Und sie gründeten mit Partnern einen Verein zur Restaurierung der Kirche. Im Jahre 1997 konnte die Wiederweihe gefeiert werden.

Unweit von Scharteuke erwartet die Straße der Romanik seine Besucher. Beeindruckend die mächtige Backsteinkirche von Großwulkow, deren Symbolik noch von der frühen Christenheit erzählt. Mit Fontanes Geleit erweisen viele Besucher in der Familiengruft der Kirche von Wust, dem Jugendfreund  von König Friedrich II., Hans Hermann von Katte, ihr stilles Gedenken. In der Kirche von Briest spielt ein Marionettentheater. Hier hatten sich Dorfbewohner an der Seite ihres Pfarrers schon in den 70er Jahren Gedanken  gemacht, was aus den kostbaren, aber verlassenen Kirchen werden solle. Sie haben ihre Lösungen für eine Nutzungserweiterung gefunden. Beeindruckend ist das Wirken zweier leistungsstarker Vereine, des Geschichtskreises und der Marionettenbühne im Kirchspiel Wulkow/Wust. Deren Beitrag ist beträchtlich, dass es die Straße der Romanik heute als touristische Dachmarke in Sachsen-Anhalt und im Reiseland Deutschland gibt.

Der Verband der Kirchbauvereine von Sachsen-Anhalt hat hohe Gastfreundschaft an diesen Orten, bei diesen Vereinen anlässlich seiner jüngsten Mitgliederversammlung erfahren. Nicht hoch genug können das Kennenlernen und der Erfahrungsaustausch zwischen den Vereinen und Initiativen geschätzt werden. Wunder können sich auch andernorts ereignen.

 

 

 

Jahresfest in der Samariterherberge

Wenn im Juni in den Straßen Horburgs kein einziger Parkplatz zu bekommen ist, dann wird das Jahresfest der Samariterherberge gefeiert. Darauf fiebern, werkeln und proben Monate lang die behinderten Erwachsenen und ihre Betreuer hin. Wenn die „Herberge“ ihre Tore öffnet, strömen Gäste, Freunde und Angehörige aus nah und fern in das vom Auwald umschlossene Gelände. Mit einem festlichen Gottesdienst, den auch die Leunaer Bürgermeisterin Frau Dr. Hagenau mitfeierte, begann das Fest. Einen Höhepunkt bildete wie jedes Jahr der Chor der Samariterherberge. Anschließend gab es ein buntes Gewimmel in den Häusern, in den Anlagen und auf den Wiesen. Für jeden war etwas dabei. Kulinarisches selbstverständlich. Buchbasar und Flohmarkt lockten ihre Interessenten. Kunsthandwerk aus den eigenen Werkstätten fand seine Käufer. Die Kleinsten waren selig im Märchenzelt beim Geschichtenerzähler. Alle Türen standen offen und so konnte sich jeder ein Bild machen von den Werkstätten, Sport- und Kulturräumen dieser vorbildlichen Einrichtung. Wir waren mit einen Informationsstand gleich neben der Diakonie vertreten. Sogar die Azubis vom Höffner-Möbelhaus waren aktiv im Festgeschehen. Das Fest beförderte ein fröhliches und selbstverständliches Miteinander.

Davon, vom selbstverständlichen Miteinander im Alltag, im Dorfgeschehen und in den regionalen Aktivitäten, wünschten wir uns mehr. Wir gehören zusammen! (Nebenbei bemerkt ist die Samariterherberge der größte Arbeitgeber in der Umgebung.) Den Akteuren in der Samariterherberge wünschen wir dafür Ermutigung und uns Akteuren „draußen“ aktives Interesse und produktives Miteinander. Wir wären 2016 einen Schritt weiter gekommen, wenn bei diesem alljährlich wiederkehrenden Fest auch die gesellschaftlichen Gruppen des Dorfes, der Ortschaftsrat, der Heimatverein und andere aktiv vertreten wären.

Sommerfrische in der Dorfkirche

Ein heißes Wochenende steht bevor. Warum nicht die Sommerfrische in der Pilgerkirche von Horburg, umgeben von der herrlichen Aue, genießen?

Wir öffnen unser Café in der Kirche wieder 14 Uhr. Es erwarten Sie köstliche Pilgerwaffeln, Kaffee und Tee, Bücher und mehr. Nach dem Pilgersegen läuten 17 Uhr unsere kleinen und großen Gäste mit der Hand am Seil das Wochenende ein.

Seien Sie herzlich willkommen!

Kleiderwechsel

Ermutigung und Erfolg, eine Vision und das produktive menschliche Miteinander haben uns nach neuen, zukunftsfähigen Gestaltungsmöglichkeiten suchen lassen. Dazu gehört auch ein neues „juristisches Kleid“. Am 1. Juni 2015 haben wir in Horburg-Maßlau einen gemeinnützigen Verein gegründet. Der Name lautet „Freundeskreis Horburger Madonna e.V.“. Die Gründungsversammlung wählte als Vorstand: Frau Petra Karrasch (Vorsitzende), Frau Antje Böhme (Stellvertreterin), Frau Grit Hoffmann (Schatzmeisterin).

Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihr Mitwirken! Fragen Sie uns! Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!

 

Aus der Satzung:

§ 2 Zweck des Vereins
„Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts “Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.

Zweck des Vereins ist, einen Beitrag zur restauratorischen Sicherung und Erhaltung der Horburger Madonna, einem Werk des Naumburger Meisters, sowie weiterer gotischer Kunstwerke und der Orgel in der Horburger Marienkirche zu leisten. Deshalb möchte der Verein das Interesse der Öffentlichkeit wecken, sowie finanzielle, materielle und ideelle Hilfe aus vielen Quellen gewinnen. Der Verein will Wissen über die Geschichte der einstigen bischöflichen Wallfahrtskirche und des historischen Kulturraums verbreiten. Der Verein will einen Beitrag leisten, die Horburger Marienkirche auch als kulturellen Erfahrungs-, Begegnungs- und Lernort zu profilieren.
Der Verein sieht die Bewahrung der einmaligen Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur als eine Aufgabe der gesamten Bürgerschaft und sieht sich darin auch der Stärkung der Dorfgemeinschaft und des ländlichen Kulturraumes verpflichtet.“

 

 

Café in der Kirche

Am kommenden Sonnabend, am 6. Juni 2015, laden wir wieder von 14 bis 17 Uhr zu Pilgerwaffeln und Kaffee in unsere Kirche am Pilgerweg ein. Seien Sie herzlich willkommen!

Ein kleiner Ring aus rotem Karneol

… und andere kostbare Objekte locken seit ein paar Tagen nach Torgau auf Schloss Hartenfels. Ein kleines Kreuz in einem Herz, umrahmt von einer Rose, das ist der Siegelring  des Reformators Martin Luther(1483-1546). Es war ein Geschenk des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich der Großmütige und bezeugt das enge Verhältnis zwischen Luther und dem Kurfürsten.

Dieses Beziehungs- und Spannungsfeld zeichnet die Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ zum kommenden Reformationsjubiläum mit 260 kostbaren Objekten eindrucksvoll nach. Nach dem Reichstag zu Augsburg im Jahre 1530 wurden einige Kurfürsten in Sachsen zu machtvollen Vertretern des protestantischen Glaubens und zu Schutzherren für den verfolgten Reformator. Durchaus ein Zweckbündnis, sicherte es doch nachhaltig die Reformation und bescherte den protestantischen Fürsten stattliche Machtzuwächse. Seien Sie neugierig!

Das prachtvollste Exponat ist nach der meisterhaften Restaurierung das Schloss selbst. Die nunmehr fertig gestellte Schlosskapelle war der erste protestantische Kirchenneubau und von Martin Luther geweiht. Die Renaissancestadt erwartet ihre Besucher!

Luther und die Fürsten