In der sächsischen Landesregierung gibt es Pläne, die Zahl der Wochenstunden zu reduzieren, um den Lehrermangel abzufedern. Welche Fächer sind betroffen? Kunst, Musik, die zweite Fremdsprache und Sport. Zwar will das Dresdner Kultusministerium mehr digitale und politische Bildung in die Schulen bringen (sehr zu begrüßen!), aber dafür scheinbar willkürlich bei den Nebenfächer zu kürzen, finde ich problematisch. Sie sind wichtiger Bestandteil der Allgemeinbildung. Warum entschlackt man nicht beispielsweise Mathe oder Physik?
Noch ist nichts beschlossen, aber die Idee allein ist besorgniserregend. Ja! Schule braucht Veränderungen. Veraltete Lehrpläne und überholte Gewohnheiten frustrieren nicht nur Schüler_innen, auch Eltern und künftige Arbeitgeber_innen. Mit vielen Entwicklungen unserer Gesellschaft hält das Bildungssystem schon lange nicht mehr mit.
Deshalb sollte es eine breit angelegte Debatte darüber geben, was Schule in einer digitalen Gesellschaft leisten kann und leisten muss. Zum Muss gehört für mich kulturelle Bildung dazu. Ein Grund, warum es den Freundeskreis gibt, ist der Mangel an Kulturangeboten im ländlichen Raum. Jetzt will sich auch noch die Schule aus diesem Feld zurückziehen?
Übrigens: Tatsache ist auch, dass sich viele Kinder viel zu wenig bewegen. Deshalb müsste es auch beim Thema Sport heißen: Statt weniger – MEHR!
Susanne Lembke