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das „Abendland“ feiert

…verkaufsoffenen Feiertag im Nova Eventis beispielsweise. Der Opernball in Leipzig ist der LVZ eine ganze Seite Prominews wert. Ein 5-Zeiler erwähnt unter der Rubrik Vermischtes den Reformationstag am 31. Oktober.

Nicht, dass Martin Luther weltlichen Freuden abgeneigt gewesen wäre. Die gehörten zu seinem Leben, wie auch zu unserem. Sein Vermächtnis erzählt uns jedoch vor allem etwas über Verantwortung und Selbstwirksamkeit, über die Amoral der Mächtigen, über Ausbeutung und Rechtlosigkeit.

Er hinterläßt uns eine kühn angerichtete geistige Kost.                                                                 Allein die Taufe schafft die zentrale Verbindung zwischen Mensch und Gott. Mit der Taufe erhält jeder Menschen das Mandat zur Priesterschaft. Papst und Klerus werden ihrer Funktion enthoben und der Bruch mit dem Kaiser inkauf genommen. Die radikale Botschaft von der Priesterschaft eines jeden Laien ist zugleich Schenkung und Forderung von Freiheit und Verantwortung des Einzelnen.

Wenn wir auf die Verfassung unserer Gesellschaft und der Welt zwei Jahre vor dem Reformationsjubiläum blicken, dann ist diese Forderung aktueller denn je.

 

 

 

Pläne über Pläne

Am Donnerstag dieser Woche haben wir Vereinsmitglieder_innen zusammengesessen und das Jahr Revue passieren lassen. Wir fanden, dass wir stolz sein können auf die Projekte, die wir mit wenig Personal, aber viel Herzblut auf die Beine gestellt haben. Alle Projekte fanden zudem ohne öffentliche Förderung statt. Umso mehr freuen wir uns, dass unser Verein auf 17 Mitglieder gewachsen ist. Beim Thema Geld hoffen wir künftig auf viele Menschen, die unsere Ideen und unsere Arbeit unterstützenswert finden. Pläne gibt es nämlich genug!

Unser Café in der Kirche ist zu einem feststehenden Ereignis geworden – und bleibt es auch 2016. Jeden 1. Samstag im Monat gibt es in der Kirche Pilgerwaffeln und Kaffee. Nur im Mai machen wir eine Ausnahme: Aus Termingründen findet das erste Café bereits am 30. April statt.

In diesem Jahr hat es nicht geklappt, aber für das nächste Jahr wünschen wir uns eine Ausstellung mit dem Horburger Maler Ernst Prochnow. Das Orgelkonzert mit den Studenten_innen der Hochschule für Kirchenmusik Halle gehörte dieses Jahr zu unseren Highlights. Wir planen deshalb ein ähnliches Konzert voraussichtlich im Juni 2016.

Auch unsere Lesenacht für Kinder hat seine ersten Fans. Die 3. Auflage ist für den 27. August geplant. Nach wie vor können wir uns auch eine Lesenacht für Erwachsene vorstellen. Einen Termin haben wir noch nicht gefunden, aber es bleibt im Hinterkopf.

Ausfallen musste eine Ausstellung mit Horburger Marienbildern am Tag des offenen Denkmals. Grund: Geldmangel! Wir haben die Idee aber nicht aufgegeben und hoffen, dass es für den nächsten Denkmalstag klappt – am 11. September 2016.

Außerdem wünschen wir uns, dass unser Traum von einem Geocache Gestalt annimmt. Zudem wollen wir eine wissenschaftliche Debatte um die Horburger Madonna anstoßen – mit einem Kunsthistoriker aus München.

Die Liste ist damit noch nicht vollständig. Wir werden sie wie gewohnt unter „Termine“ auf unserer Seite vervollständigen und aktualisieren. Schauen Sie gern immer mal wieder dort vorbei.

 

Kenntnisstand anno 2015

Sagt der Kirchenführer zum Auftakt seines Rundgangs: „Ich heiße Sie herzlich willkommen in unserer Kirche. Es ist eine gotische Kirche…“. Daraufhin ein Besucher: „Ich dachte immer, das sei eine evangelische Kirche.“

Saisonende in der Pilgerkirche

Viele sind in diesem Jahr aufgebrochen, um für Tage oder Wochen ihren Alltag zu verlassen. Sie sind als Pilger aufgebrochen, um Veränderung und Orientierung zu erfahren. So viele Pilger haben 2015 in unserer Marienkirche Rast und Besinnung gefunden. Sie kamen aus Leipzig und Kalifornien, aus Aue und Sizilien, Fulda und Australien. Die Eintragungen in unserem Pilgerbuch zeugen davon. „Den Durst an Leib und Seele stillen. Das durfte ich hier in dieser offenen, wunderschönen kleinen Kirche. Danke für`s Erzählen ihrer Geschichte, für´s Wasser und für die Kühle in der Mittagsglut. Gestärkt kann ich weitergehen. Ch. aus Mainz am 4. Juli 2015“.  Wir selbst fühlen uns von den vielen Begegnungen beschenkt und bestärkt.

Heute ist ein Herbsttag, wie wir ihn lange herbei gesehnt haben. Die Sonne schickt ein staunenswertes, pointillistisches Funkeln durch das neue Kirchenfenster. Im Hintergrund ein tiefes Blau. Bald wird die Tür zur Horburger Marienkirche jedoch verschlossen sein. Winterruhe! Im nächsten April, wenn die frühen Sonnenstrahlen wärmen und sich die ersten Knospen zeigen, werden wir unsere Kirchentür wieder öffnen. Ganz konsequent, jeden Tag von morgens bis abends. Wir freuen uns auf das Pilgerjahr 2016.

Bildergebnis für alte Wanderschuhe

 

 

Gebete in Licht

Der ersehnte Durchbruch ist da! Die kirchlichen Gremien haben grünes Licht  für den Erwerb von zwei Kirchenfenstern für die Horburger Marienkirche gegeben. Die Glaskunst, nein besser gesagt die Lichtkunst von Jochem Poensgen, gefertigt von der Quedlinburger Werkstatt Schneemelcher, wird der Horburger Madonna eine neue, anspruchsvolle Rahmung geben. Wenn Sachsen-Anhalt zum Mekka der zeitgenössischen, sakralen Glaskunst werden könnte, wie mdr figaro und Mitteldeutsche Zeitung soeben berichten, dann wird Horburg dabei sein.

Endlich kann auch die restauratorische Sicherung der kostbaren Marienskulptur realisiert  und eine Positionsveränderung im Kirchenraum vorgenommen werden. Am Tag des offenen Denkmals berichtete unsere Ausstellung „Ortswechsel“ bereits über die Geschichte, den Handlungsbedarf und den Lösungsvorschlag.

 

 

Dank an die Auwaldstation

Die hohe Besucherresonanz zum Tag des offenen Denkmals und zum Horburger Zwiebelmarkt motiviert uns. Dabei hätte es gute Gründe gegeben, die sprichwörtliche Flinte ins Korn zu werfen. Uns ist nämlich in diesem Jahr die Förderung unserer Kultur- und Bildungsarbeit versagt geblieben. Wir sind eben neue Wettbewerber in der lokalen und regionalen Vereinslandschaft. Da werden schon einmal Stolpersteine auf den Weg gelegt…

Eine große Fotoausstellung unter dem Titel  „Mariengesichter“ (so war es lange geplant und vorbereitet worden) konnten wir somit nicht realisieren. Die Entscheidung, eine kleine Ausstellung zu gestalten, die den Positionswechsel der Madonna durch die Geschichte hindurch nachzeichnet und Anstoß für die Diskussion von Zukunftslösungen gibt, war die richtige Entscheidung.

Wir danken an dieser Stelle der AUWALDSTATION, die uns großzügig bei der Beschaffung von Stellwänden unterstützt hat und der Fa. Stempel Otto Leipzig, die die drucktechnische Realisierung besorgt hat. Im Hintergrund hat Frau Pabst aus Halle mediale Unterstützung gegeben.