Zukunft braucht Herkunft

Im Beisein des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt wurde dieser Tage in einem Festakt an den Frankeschen Stiftungen zu Halle die Arbeit der Historikerkommision Sachsen-Anhalt gewürdigt und landespolitisches Geleit für die kommenden Aufgaben gegeben. Ministerpräsident Dr. R. Haseloff referierte ausführlich über das Interesse seiner Regierung, die Anstrengungen um die Erforschung der historischen Wurzeln in diesem  geschichtsträchtigen Land umfassend zu verstärken. Obwohl die Landstriche von Sachsen-Anhalt als historische Wiege Deutschlands gelten dürfen, zeigen sich die Ausprägung der Identität und Identifizierungsfähigkeit der Menschen in diesem Bindestrich-Land noch immer  als schwach. Das hat gesellschaftliche Folgewirkungen, die die Entwicklung des Landes hemmen. Andere Bundesländer zeigen, wie stark das Zusammenspiel zwischen historischer Verwurzelung einerseits, Motivation und Zukunftsorientierung andererseits ist. Hier kommen den historischen Forschungen und deren gesellschaftlichem Transfer hohe Bedeutung zu. Die Anstrengungen im Bereich der historischen Bildung müssen deutlich verstärkt werden.

Aber auch lokale Initiativen wie wir, die sich historischen Sachzeugen verschrieben haben und das Wissen darüber über den Ort und die Region hinaus transportieren, gehören zum Netzwerk der Identitätsstifter im Lande. Mit seinen Welterbestätten hat das Land ein hervorragendes Potenzial. Selbstbewusst sagen wir, dass wir Graswurzelarbeiter das Potenzial komplettieren.