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Jahresplanung

„Dieses Jahr wollen wir wieder durchstarten.“ Mit diesem Motto hätte man unser Planungstreffen Ende Januar überschreiben können. Coronabedingt sind viele unser geplanten Veranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren ausgefallen. In diesem Jahr soll endlich wieder kulturelles Leben in die Kirche einziehen. Ideen gibt es wieder mehr als Termine. Zum Highlight gehört das immer wieder verschobene Festkolloquium, mit dem wir im Juni endlich die Glaskunst in der Kirche feiern wollen – und natürlich ganz besonders den Künstler J. Poensgen.

Traditionell findet ein Konzert mit Tino Standhaft statt. Ebenfalls auf dem Plan stehen ein Orgelspektakel und eine Kirchenführung für Kinder. Das Wandelkonzert im vergangenen Jahr hatte so viel positive Resonanz bekommen, dass es in Zusammenarbeit mit Kleinliebenau wiederholt wird.

Im Dezember haben wir erstmals eine Siebdruckwerkstatt veranstaltet und tolle Drucke mit dem Portrait der Madonna hergestellt. Auch hier wollen wir anknüpfen – die nächste Werkstatt ist bereits für Februar geplant.

Wir haben eine weitere Idee aufgenommen: Wir wollen einen Fotowettbewerb starten. Gegenstand soll natürlich die Kirche sein. Details wie Werbung und Preise müssen wir noch genauer definieren, aber die Ergebnisse sollen am „Tag des offenen Denkmals“ zu sehen sein.

Damit die Kirchenführungen nicht auf den Schultern von wenigen Vereinsmitgliedern liegen, wollen wir intern die Kirchenführer-Ausbildung wieder aufnehmen.

Erstmals haben wir im vergangenen Jahr beim „Diner en Blanc“ (Dinner in Weiß) zusammengesessen. Eine Veranstaltung, die ihren Ursprung in Frankreich hat. Dazu treffen sich alle, die Lust haben, zum gemütlichen Beisammensein unter freiem Himmel. Stühle, Tische, Picknick und Getränke bringt jeder und jede selbst mit. Unkomplizierter kann man nicht zusammenkommen. Wir freuen uns, wenn sich möglichst viele Dorfbewohner:innen anschließen.

Die komplette Übersicht der Veranstaltungen findet ihr / finden Sie auf der Seite TERMINE. Jetzt heißt es für uns: „Frisch ans Werk!“ und für unsere Gäste: „Herzlich willkommen!“

Druck-Werkstatt in Merseburg

Was ist der Unterschied zwischen Hoch- und Tiefdruck? Die Antwort darauf gab Herr Prochnow aus Horburg den Schülerinnen und Schülern des Herder-Gymnasiums zu gern. Der Künstler hatte sich nämlich an unserem Workshop beteiligt, den wir anlässlich des Jubiläumsfestes der Merseburger Schule auf die Beine gestellt hatten.

Im Angebot hatten wir Linolschnitte = Hochdruck 🙂 oder Radierungen = Tiefdruck. Wer keine Geduld für einen eigenen Entwurf hatte, aber dennoch einen Druck mit nach Hause nehmen wollte – für den hatte Herr Prochnow fertige Linolschnitte mitgebracht, darunter das Motiv eines Raben mit Ring im Schnabel. Natürlich gab der Künstler die Merseburger Rabensage zum Besten.

Dass der Druck gut aufs Papier kam, dafür sorgte Herr Prochnow höchstpersönlich. Es war nach der langen pandemiebedingten Pause für uns als Verein eine schöne Aktion – mit überraschenden Ergebnissen und guten Begegnungen. Wir hoffen, dass wir einige Besucher*innen für unsere Vereinsarbeit interessieren konnten und sie bei der einen oder anderen Veranstaltung in Horburg wiedertreffen. Denn auch das brachte der Workshop – Lust auf mehr!

Eine musikalische Pilgerreise

Der „Kultur- und Pilgerverein Kleinliebenau“ und der „Freundeskreis Horburger Madonna“ laden für Samstag, den 23. Juli 2022, zu einem Spaziergang auf dem Ökumenischen Pilgerweg von Kleinliebenau nach Horburg ein.

Der meditative Gang durch die Klangwelten der Aue beginnt 14 Uhr in der Rittergutskirche Kleinliebenau mit einem Konzert des Organisten Göran Michaelsen. Die anschließende Wanderung nach Horburg führt durch die Landschaft der Aue und wird – neben Bäumen – von musikalischen Klangvariationen sowie der Erfahrung von Stille im Wald gesäumt. Ein kurzes Orgelkonzert in der Horburger Marienkirche beschließt die kleine Pilgerreise. Kaffee und Kuchen lassen den Nachmittag gemütlich ausklingen.

Herzlich eingeladen sind Familien mit Kindern, Klangästheten sowie alle Orgel- und Naturliebhaber. Die Veranstaltung dauert insgesamt ca. drei Stunden.

Die Kirchen in Kleinliebenau und Horburg zeichnen sich durch besondere Verbindungen aus. Beide liegen in der malerischen Aue und beide beheimaten eine Orgel aus der Werkstatt von Friedrich Gerhardt (1826–1922).

Horburger „Blaue Stunde“

Wir haben Lust, wieder Gäste einzuladen. Die Corona-Pandemie ist zwar nicht vorbei, aber Begegnungen in Innenräumen sind wieder erlaubt. Die Turmkapelle ist fertig restauriert und fasziniert mit der Leuchtkraft ihrer Glasmalerei in blau, gelb und rot.

Wir laden daher am kommenden Samstag zu einem zwanglosen Abend ein – bei Saft, Sekt, Häppchen, Diskussionen und einem Film. Dieser Abend ist gleichzeitig der Auftakt für eine Veranstaltungsreihe, die wir „Horburger Blaue Stunde“ betitelt haben. Diese soll mal filmisch, mal musikalisch, mal literarisch oder einfach nur kulinarisch gefüllt werden. Für den ersten Termin wollen wir den Film „Vom Gießen des Zitronenbaums“ von Elia Suleiman anschauen.

Wir stehen wie immer in den Diensten von Denkmalpflege und Kultur- und Bildungserleben sowie einer lebendigen Dorfgesellschaft. Daher werden wir demnächst auch unseren Veranstaltungskalender aktualisieren. Seien Sie gespannt – und vor allem herzlich eingeladen!

„Corona-Gedanken“

Gerade habe ich mir im Archiv alte Blog-Einträgen durchgelesen und dachte: „Toll, was wir in den vergangenen Jahren alles erlebt und auf die Beine gestellt haben, wie viele unterschiedliche Veranstaltungen, wie viele schöne Begegnungen es gegeben hat, wie viele unserer Veranstaltungen sich fest etabliert haben.“ Schaut man sich die Zahl der Beiträge in diesem Jahr an, sieht man, dass sie im Frühjahr abrupt enden. Seitdem nichts mehr passiert?

Doch. Natürlich, coronabedingt aber anders. Noch im Frühsommer haben wir uns unseren Jahresplan vorgenommen und überlegt, welche Veranstaltungen wir unter Corona-Bedingungen durchführen können. Wir waren guter Dinge, das eine oder andere „Event“ retten zu können. Es ist leider anders gekommen. Sämtliche Termine mussten abgesagt werden. Aber verloren sind sie nicht. Wir holen sie im nächsten Jahr nach.

Die Zeit haben wir aber auch genutzt, um durchzuatmen, aber auch, um neue Ideen zu spinnen. So waren wir im März auf der Querfurter Filmburg, um eine Sonderausstellung zum Thema „Trick“ zu sehen. Die wunderschönen Silhouetten-Animationen haben uns begeistert. Wir haben viele Anregungen für unsere Lesenacht mitgenommen.

Seit September haben wir drei weitere Poensgen-Fenster. Sie leuchten in Rot, Gelb und Blau. Wir können es kaum erwarten, sie irgendwann auch gebührend zu feiern.

Dass unser Adventskonzert nicht stattfinden kann, betrübt uns. Vor allem hatten wir uns auf ein Wiedersehen mit „unserer“ Kirchenmusikerin Cosima Schreier gefreut, die unser Familienkonzert seit Jahren begleitet und durch ihre Professionalität bereichert.

Eine Tradition konnten wir jedoch „retten“. Seit dem ersten Advent hängt wieder ein Weihnachtsstern am Kirchturm. Der Stern von Bethlehem. Er weist den Weisen aus dem Morgenland den Weg an den Ort, an dem Jesu Christi geboren wurde. Sein Leuchten strömt Zuversicht aus. Die nehmen wir gern mit – ins nächste Jahr.

Klimafasten

Die Kirchen unter anderem in Brandenburg und Berlin laden zum „Klimafasten“ ein. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz schlug zum Beispiel vor, die Zimmertemperatur um ein Grad zu senken, auf Autobahnen freiwillig nicht schneller als 130 km/h zu fahren oder möglichst plastikfrei einzukaufen.

Uns gefällt die Aktion, denn wir wissen, wie wichtig der Klimaschutz auch für unsere Aue ist, die vor allem durch die Trockenheit in den vergangenen Sommern extrem gelitten hat. Auch die gewaltigen Stürme haben im Auwald viele Bäume umstürzen lassen.

Zum Schutz der Aue gehört auch, dass Müll und Schutt nicht illegal im Wald entsorgt werden oder in riesigen Mengen Bärlauch geerntet wird. Wir hoffen sehr, dass möglichst viele Menschen dafür ein Verständnis entwickeln und ihr Handeln kritisch überdenken.

Das gilt nicht nur für die Fastenzeit bis zum Ostersonntag, sondern für das ganze Jahr.