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Auf Spurensuche in Meißen

Was haben Meißner Dom und Horburger Marienkirche gemeinsam? Großartige gotische Bildhauerkunst aus der Werkstatt des Naumburger Meisters. Und so war für viele Mitglieder unseres Freundeskreises ein Besuch im Meißner Dom lange überfällig, um sich auf die Spuren des einzigartigen Bildhauers auch außerhalb von Horburg und Naumburg zu begeben.

Verabredet waren wir am 30. März mit dem ehemalige Dombaumeister Günter Donath, der uns das eine oder andere Geheimnisse der Dombaukunst lüftete. Und so standen wir vor den sieben Geschwistern der Naumburger Stifterfiguren und unserer Horburger Madonna und erkannten sofort die gleiche Handschrift, auch wenn die Meißner Figuren deutlich größer sind – aber genauso lebhaft und schön in ihrer Mimik und Haltung.

Die umfangreiche Sanierung des Doms legte viel Überraschendes an den Tag, wie uns Günter Donath erzählte. Er wies uns auf Steinmetz-Zeichen hin, die Rückschlüsse auf die Baugeschichte und Parallelen zum Naumburger Dom erlauben. Ebenso staunten wir über einen in die Mauer geritzten „Bauplan“ für den Dom. Aber auch die realistische und sehr filigrane Darstellung von Blättern, Knospen und Früchten an den Kapitellen – der Garten des Naumburger Meisters – ist absolut sehenswert. Einmal mehr wurde uns deutlich, welchen Schatz wir mit unsere Madonna in unserer Dorfkirche haben.

Inspiriert, motiviert, beglückt, aber auch mit neuen Ideen und Fragen kehrten wir von unserer Exkursion zurück. Warum nicht auch unsere Madonna einmal als 3D-Modell darstellen lassen – komplett und in Farbe? Hatte unsere Madonna auch einen Baldachin über ihrem Kopf – so wie ihre Geschwister in Naumburg und Meißen?

Es ist nicht klar, ob man die Geheimnisse rund um das Werk des Naumburger Meisters jemals lüften wird, aber klar ist, dass uns sein Oeuvre bis heute fasziniert. Dieses Werk für kommende Generationen zu erhalten, ist eine wichtige Aufgabe. Packen wir es an!

Glaskunst Lichtung Leipzig

Wie wäre es mit einem Auflug nach Dessau?

In der Orangerie der Anhaltischen Gemäldegalerie sind bis zum 21. April 2019 Werke zeitgenössischer Leipziger Glasmaler zu sehen. Zu den Künstlern gehören u.a. David Schnell, Undine Bandlin, Sebastian Pless, Julian Podleck. Die haben in Zusammenarbeit mit dem Derix Glasstudio ihre künstlerischen Spuren bereits bundesweit in den unterschiedlichsten Sakralbauwerken gelegt und zeigen nun weitere Probefenster und Entwürfe. Die Ausstellung ist eine Referenz an das Bauhausjubiläum und getragen von der Evangelischen Landeskirche Anhalt, vom anhaltischen Kunstverein und von der Stadt Dessau-Roßlau.

Seit Jahren setzt die Landeskirche Anhalt mit ihren Glasprojekten Zeichen in der Landschaft. Es sind Zeichen der Zuversicht, der Verantwortung für das Kulturerbe, des Wissens um die Bedeutung heutiger Spiritualität, des Kunstsinns und der Ehrfurcht vor dem Religiösen.

Unlängst machte erst das Projekt von Tony Cragg in der Dorfkirche von Großbadegast von sich Reden.

Wie wäre es mit einem Ausflug nach Horburg am Rande der „Lichtung Leipzig“? Hier lässt sich der Prolog zum Horburger Glaskunstprojekt erleben. Das ist verbunden mit den Namen Jochem Poensgen und den Quedlinburger Glaswerkstätten Schneemelcher. Und es ist verbunden mit dem Kunstschatz in der Dorfkirche, der Horburger Madonna aus der Werkstatt des Naumburger Meisters.


Danke Sparkasse

Noch in diesem Jahr beginnen in der Horburger Marienkirche Bauarbeiten. Die an ihrem Platz durch Salze gefährdete Skulptur des Naumburger Meisters wird einen neuen Standort im Kirchenraum erhalten. Zum Aufgabenpaket (wir sagen dazu 1. Bauabschnitt) gehören Restaurierungsarbeiten an der Madonna, die Fertigung und der Einbau eines neuen Sockels, eine bauhistorische Befundung, Malerarbeiten und der endgültige Einbau der beiden Fenster des Glasmalers Jochem Poensgen.

Noch in diesem Jahr werden die Planungen und Vorbereitungen für den 2. Bauabschnitt beginnen. Die eindrucksvolle romanische Turmkapelle soll ein Raum der Stille werden. Auch dort werden drei Fenster des namhaften Künstlers dem Raum eine hohe spirituelle Qulität geben.

Der 3. Bauabschnitt (die Planungen dafür liegen vor) wird die eigentliche Sanierung des Kirchenraumes mit Einbau von Küche und WC beinhalten. Letztere sind für die Sicherung des ehrgeizigen Kultur- und Bildungsprogramms unverzichtbar.

Zu unseren Visionen gehört, dass eines Tages alle Fenster der Pilgerkirche die Hanschrift von J. Poensgen tragen.  Die Beauftragung der künstlerischen Konzeption dafür wäre eines der Etappenziele.

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Nun danken wir der Saalesparkasse für die großzügige finanzielle Zuwendung zur Verwirklichung unserer Ziele in der Denkmalpflege. Die Mittel stammen aus dem PS-Lotterie-Sparen. Und somit danken wir auch all denen, die als Kund_innen der Sparkasse mit ihrer Sparleistung die Unterstützung der kulturellen und sozialen Arbeit der Vereine möglich machen. Nicht zuletzt möchten wir uns bei der Sparkassenfiliale Günthersdorf für das stets partnerschaftliche und lösungsorientierte Miteinander bedanken.